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Kopf kühl, Füße warm, machen den besten Doktor arm - die derzeitige Politik Türkei

 

 

"Kopf erkälten" bedeutet keine Unterkühlung auf türkisch, sondern heißt sinnesübertragen ins Deutsche kurz vorm Durchdrehen zu sein...

... da stellt sich den Türkei-Interessierten gleich die Frage, ob sich die stolze säkulare Nation kurz vor einer Kopferkältung befindet, wenn eine Staatsreligion wie der Islam immer mehr an Einfluss in Ankaras politischer Führung gewinnt. Wenn Schriftsteller und Sänger wegen Kritik an der Nation und Religion von einer fundamentalistisch eingestellten Minderheit Exilgedanken erheben, dann erweckt das auf ausländische Beobachter den Eindruck, der die Gefahr einer Entsäkularisierung nahe legt. Was sehr schade wäre, wo doch die westliche Demokratie der Türkei mit ihrer fast hundertjährigen Republikgeschichte (fast) durchgehend politisch stabil geblieben ist. Leider nur nicht im Umgang mit Minderheiten. Seien es die Armenier, die Kurden oder die Aleviten. Von letzteren leben ca. 20 Mio. in der Türkei.

Während es bei den Albanern und Kurden um geschichtliche und territoriale Auseinandersetzungen und Ansprüche geht, leben die Aleviten einen ungleichen Kampf um die Anerkennung im Islam. Aleviten bilden im Gegensatz zu den mehrheitlichen Sunniten im Islam eine Konfession mit turkmensichen Wurzeln aus dem 16. Jahrhundert. Aleviten sehen in dem Allmächtigen kein menschliches Ebenbild. Vielmehr prägt ihr Gottesverständnis eine humanistische Philosphie in der Frauen und Männer gleichberechtigt sind und die rituelle Gebetsführung wie sie die Sunniten pflegen, den Aleviten nicht so wichtig ist.

Was dem Außenstehenden eine ideale Islamkonfession zu sein scheint - eine Sharia (islamische Rechtsprechung) lehnen Aleviten ab - müsste dem türkischen Staatsverständnis ebenfalls willkommen sein. Das Gegenteil jedoch ist der Fall. Dort wird die Minderheit von den Sunniten abgelehnt und hat bereits zwei Progome im eigenen Land hinter sich (1978 und 1993).

 

   
     
Was in Deutschland der Till Eulenspiegel, ist in der Türkei als Nasreddin Hodscha bekannt.
     
 
Eingang EUROPA
 
RASANTHAUS-Kommentar
 
 

"Die Türkei wie einen Hund an der Kette als einen Beitrittskandidaten der Europäischen Union zu verstehen ist auf historischer Ebene ein Anachronismus. Denn geschichtlich gesehen ist das Verhältnis der Türkei zu Europa nicht unbedingt anders zu verstehen als das damalige Verhältnis der Osmanen zu Österreich, so wie das damalige Verhältnis der Schweden zu Polen." (JA)

Mehr dazu auf der polnischen Zeittafel...

 
   
   
     
 
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