Der letzte Vertreter der heroischen Moderne, Brasilias Schöpfer Oscar Niemeyer ist 100 Jahre jung geworden und immer noch aktiv am Zeichentisch seines Hauses mit Blick auf die Copacabana in Rio de Janeiro. 1940 baute Niemeyer, der Kommunist aus Überzeugung in Pampúlha einen Vergnügungskomplex mit Casino, Yachthafen und allem drum und dran für die reiche Oberschicht. Dann baute er in rotem Staub Brasiliens Regierungssitz BRASILIA.
1964 vertrieben ihn die rechten Militärs aus Brasilien und Niemeyer floh ins Exil nach Frankreich. Er wurde dort unter anderem in Mailand tätig. Niemeyer hat viele skurrile architektonische Spuren hinterlassen. Eine der skurrilsten dürfte die Pyramide von Caracas in Venezuela sein, die er 1955 auf die Spitze statt wie üblich auf die Fläche stellte.
Eines seiner jüngsten Bauwerke ist das Novo Museu in Curitiba, welches er 2001 entwarf. Es ist ein riesiges Zyklopenauge, das auf einem Betonpfeiler zu schweben scheint.
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